Ein Rotfuchs der über eine Wiese läuft.

Fuchsbandwurm – Wie viel Angst muss man wirklich haben?

Sobald man sich mit dem Thema Wildkräutersammeln beschäftigt stößt man relativ schnell auf das Thema Fuchsbandwurm. 

Viele sammeln aus Angst gar nicht erst in der Natur oder kochen alles ab, was wild gewachsen ist. 

Was genau ist der Fuchsbandwurm?

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit und wie der Name schon vorwegnimmt einer, der normalerweise den Fuchs befällt. Genauer den heimischen Rotfuchs. 

Der Mensch ist hierbei ein sogenannter Fehlwirt. Befällt der Parasit den Menschen, kann dies lange Zeit unerkannt bleiben. Der Parasit hat eine mögliche Inkubationszeit1 von bis zu 10 Jahren. Dies ist einer der Gründe, warum man nur schwer nachweisen kann, woher der Befall wirklich kommt. 

Um es vorweg zu nehmen – man kann mehr Angst davor haben vom Blitz getroffen zu werden, als den Fuchsbandwurm zu bekommen. 

Folgenden Zahlen kann man heranziehen: 

Im letzten Jahr haben sich knapp 40 Menschen mit dem Fuchsbandwurm2 infiziert, jedoch wurden gut 200 Menschen in Deutschland vom Blitz betroffen.

Hier soll natürlich genauso wenig Angst vor Blitzschlag geschürt werden, also weiter zum Thema Fuchsbandwurm: 

Die bisher registrierten Fälle von Fuchsbandwurm trafen häufig Menschen in der Landwirtschaft, nicht unbedingt den Kräuter- oder Pilzsammler.

Wie infiziert man sich mit dem Fuchsbandwurm?

Weitaus wichtiger ist die Tatsache, dass wir nicht absolut sicher wissen, wie es eigentlich zu einem Befall mit dem Fuchsbandwurm kommt. 

Lange glaubte man, dass der Verzehr von wilden Pflanzen der Ursprung einer Infektion sein müsste. 

Mittlerweile gibt es aber Untersuchungen, die glaubhaft darstellen, dass man sich nicht unbedingt über die Aufnahme befallener Lebensmittel, sondern über die Atemwege infiziert. 

Das bringt uns nun auch wieder zu den bisher infizierten Personen – Menschen in der Landwirtschaft. Mit den dort häufig verwendeten Maschinen wirbeln sie den Boden beziehungsweise die Äcker auf und sind dem Staub ständig ausgesetzt. Uns als Privatperson trifft dieser Umstand eher selten. 

Das heißt natürlich nicht, dass wir gänzlich davor bewahrt sind, als Sammler Betroffene zu werden. In diesem Artikel möchte ich dennoch klar herausstellen, dass man durchaus beruhig und bedacht Sammeln gehen kann. 🙂

Wie äußert sich ein Befall beim Mensch?

Der Fuchsbandwurm kann den Menschen relativ vielseitig befallen. Meist trifft es die Organe, er kann aber auch Knochen angreifen. Je nachdem welches Organ letztendlich befallen ist, zeigt sich der Befall ebenso vielseitig. Es kann zu Abgeschlagenheit, Oberbauchschmerzen und Gelbsucht kommen.3

Auch wenn der Befall schlimme Folgen haben kann, gibt es inzwischen Medikamente die das Schlüpfen beziehungsweise den Wurm in Schach halten können. So leben betroffene Menschen medikamentös eingestellt, fast beschwerdefrei weiter. 

Übrigens: Da der Mensch als Fehlwirt eingestuft ist, schließt man die Ansteckung von Mensch zu Mensch sogar aus. 

Fazit: Uns kann allerlei passieren, wenn wir unterwegs sind, aber die Wahrscheinlichkeit vom Fuchsbandwurm befallen zu werden ist sehr gering. 

Also lass Dir den Spaß beim Sammeln in der Natur nicht nehmen 🙂 

Quellen:

  1. Gesundheit- und Verbraucherschutz – Fuchsbandwurm ↩︎
  2. RKI: Robert-Koch-Institut – Echinokokkose ↩︎
  3. Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ↩︎

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