Pappus – Das Flugorgan vieler Korbblütler

Was ist der Pappus botanisch gesehen?

Der Pappus ist eine charakteristische Struktur bei Pflanzen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Botanisch gesehen handelt es sich dabei um einen umgewandelten Kelch, der in Form von feinen Haaren, Schuppen oder Borsten am oberen Ende der Frucht (meist einer Achäne) sitzt.

Beim Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist der Pappus besonders auffällig: Die vielen feinen, strahlenförmig angeordneten Haare bilden einen „Fallschirm“, der die Frucht bei Windverwehung über weite Strecken trägt – eine effektive Form der Windverbreitung (Anemochorie). Dieses Flugorgan ist auch für das typische Erscheinungsbild der reifen „Pusteblume“ verantwortlich.

Der Pappus ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal bei der Wildkräuteridentifikation, da seine Form, Anzahl und Anordnung innerhalb der Familie der Korbblütler sehr variieren können. So hilft er oft bei der Unterscheidung nahe verwandter Arten.

Es gibt jedoch auch Korbblütler-Arten, bei denen der Pappus fehlt oder sehr rudimentär ist. Zum Beispiel bei einigen Arten von Aster und Sonnenblumen ist der Pappus gut entwickelt, während bei anderen, wie einigen Gänseblümchen, der Pappus weniger ausgeprägt oder nicht vorhanden ist.

Es kommt also darauf an, welche Art innerhalb der Korbblütler man betrachtet.