Foraging bezeichnet das Sammeln von essbaren Wildpflanzen, Pilzen, Kräutern und anderen als Lebensmittel zu Verwendenden Dingen in der Natur. Eins zu eins übersetzt bedeutet foraging Nahrungssuche. Der Begriff kommt aus dem Englischen und soll so ausdrücken „sich auf Nahrungssuche begeben“, meist abseits vom Supermarkt und fernab industrieller Lebensmittelproduktion.
Wilde Pflanzen sammeln ist erlaubt – wie und wo genau ist durch das Bundesnaturschutzgesetzt geregelt. Darum soll es hier aber nicht im Detail gehen.

Warum in der Natur sammeln?
Für viele erscheint das Ganze aufwendiger, als mal eben in den Supermarkt zu gehen oder sich etwas Liefern zu lassen, denn immerhin gibt es auch hier eine große Auswahl gesunder, natürlicher Lebensmittel.
Jeder hat hier seinen eigenen Antrieb – mich motiviert es zum Beispiel viel Draußen zu sein und es macht Spaß selbst gesammeltes im Essen mit zu verwerten. Einerseits fühlt es sich für mich wie Ostern an – ich freue mich über alles was ich entdecke, wo ich “Beute machen kann” und was ich weiter verwenden kann – und andererseits gibt das Ganze meinem Essen eine gewisse Bedeutung und ich nehme es bewusster wahr.
Toll am Sammeln in der Natur ist auch, dass man im Rhythmus der Natur lebt – und das meine ich keinesfalls esoterisch. Wenn man sammeln geht bekommt man eben auch nur das, was gerade Saison hat. Man hält sich sozusagen unabsichtlich an den Lauf der Natur.
Sofern man sich an die üblichen Sammelregeln hält und somit entsprechen schonend sammelt ist Foraging kaum zu schlagen. Es ist kostenlos, die Lebensmittel sind “bio”, da man hier kaum mit Pestiziden zutun hat und die Pflanzen wurden nicht ewig lang mit LKW oder Ähnlichem transportiert.

Von Foraging leben?
Unsere Natur (in Mitteleuropa) bietet grundsätzlich alles was man bräuchte um zu Leben. Wir beheimaten viele Beeren, Nüsse, Pflanzen und Bäume die uns viele Früchte bieten.
Zu Selbstversorgung bzw. alleinigen Ernährung eignet sich Foraging jedoch eher nicht. Das hat mehrere Gründe:
- die “Produktivität” unserer Natur ist nicht stetig gleich und je nach Standort bei weitem nicht ausreichend um regelmäßig genug Nahrung aufzunehmen; oft bieten sich nur geringe Mengen genießbarer Bestandteile je Standort
- Pilze und/oder Wildpflanzen sind wichtig, liefern aber oft kaum Kalorien; Wildfrüchte und Nüsse bringen saisonal Energie, fehlen aber im Winter komplett
- Einlagern ist hier eine scheinbare Lösung – jedoch müsste man als Mensch mit durchschnittlichem Verbrauch extrem viel ernten, was oft dem Sammelregeln widerspricht, sogar gegen das Gesetzt verstoßen kann (z. B. Handstraußprinzip) oder schlicht nicht möglich ist, da die Natur nicht genug liefert ohne das man etwas anpflanzt
Erfahrungen von Survival-Profis zeigen, dass Foraging als „Überlebensstrategie“ kurzfristig möglich ist – auf Dauer aber zu Mangelerscheinungen führt, da viele wichtige Nährstoffe, Proteine und vor allem Kalorien fehlen. Nicht zu vergessen ist hier auch: Sammeln verbraucht Kalorien bzw. erhöht natürlich den Umsatz.
Einige Forager und Experten sehen Foraging als Möglichkeit, einen beträchtlichen Teil ihrer Ernährung saisonal selbst zu sammeln, wenn es mit Selbstversorgung im Garten, Jagd und Fischfang kombiniert wird. In milden Klimazonen oder mit sehr viel Sachkenntnis gelingt es Einzelnen zeitweise, auch größere Anteile ihrer Nahrung selbst zu sammeln, doch das bleibt die Ausnahme.
Was spricht dennoch für Foraging?
Foraging ist wertvoll als Bereicherung einer modernen, nachhaltigen und bewussten Ernährung und bietet saisonale Ergänzungen mit Wildkräutern, Pilzen und Früchten. Besonders Wildkräuter bringen oft mehr wertvolle Inhaltsstoffe als industriell verarbeitete oder gezüchtete Pflanzen im Supermarkt.
Sammeln in der Natur fördert das Wissen über essbare Pflanzen, Naturverständnis und Wertschätzung der Umwelt, unabhängig vom Groß- oder Kleinstadtleben.
Besonders im Bereich der regionalen Gastronomie und für Abenteuerlustige eröffnet Foraging neue Geschmackserlebnisse, ökologische Bewusstseinsbildung und soziale Kontakte durch gleichgesinnte und Austausch.
Hier gehts zu meinen Touren in der Natur, bei denen natürlich immer etwas zu probieren gibt.
Bildergalerie – Ein Körbchen Natur





